Fernsehgottesdienst: Ein Blick hinter die Kulissen

Morgen überträgt das ZDF live von der Gartenschau – Besonders aufgeregt sind die Nebendarsteller, die TV-Premiere feiern

Freyung. 44 Minuten und 30 Sekunden lang überträgt das ZDF morgen live einen Gottesdienst von der Gartenschau. Rund ein Million TV-Zuschauer werden das Geschehen verfolgen. 44 Minuten und 30 Sekunden lang darf nichts schieflaufen. Das gilt nicht nur für den Hauptdarsteller, Pfarrer Magnus König, sondern auch für die Nebendarsteller. Kirchenpfleger Wolfgang Petzi, Vollblutmusiker Roland Pongratz sowie die Fürbitten-Sprecherinnen Heidi Klinger und Sieglinde Schöffmann stehen in den Startlöchern. Drei von ihnen haben ihre Premiere im Fernsehen – und mit der PNP über einen Friseurbesuch, das richtige Outfit und die Angst vom Steckenbleiben gesprochen. Pongratz war schon öfters im TV. Umso überraschender: Er schlüpft am Sonntag in die Rolle als „Mädchen für alles“ im Hintergrund. „Ich werde den Musikern den Rücken freihalten“, erzählt der 52-jährige Roland Pongratz, musikalischer Leiter der Volksmusikakademie in Freyung. Ein Fernsehgottesdienst sei auch „eine Frage des Ablaufs“. Er werde schauen, dass die Musiker zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle stehen und zum Beispiel nicht sitzen.

Aber wer wird für die musikalische Umrahmung sorgen? Die Zuschauer können sich auf den Freyunger Gospelchor „InSpiration“ freuen, der bayerische Kirchenlieder zum Besten gibt. Außerdem am Start: ein Blechbläserquartett mit sehr erfahrenen Musikern aus der Umgebung. Also Musik, die im Freien und bei möglicherweise hohen Temperaruten funktioniert. Das wäre bei Saiteninstrumenten, die Pongratz gerne spielt, anders. Bei hohen Temperaturen können sich die verstimmen. Und so verzichtet der Vollblutmusiker auf einen eigenen Auftritt. Außerdem solle Talenten aus der Region eine Bühne geboten werden. Die Stücke, die die Musiker spielen, hat Pongratz ausgesucht. Die Zuschauer erwartet zwei Instrumentalstücke und neun Lieder. Bei Letzteren sei es wichtig gewesen, dass viele aus dem Gotteslos stammen. Denn einige Zuschauer wollen daheim mitsingen. Neben bekannten Stücken wie „Großer Gott wir loben dich“ wird es Geheimtipps wie „Trag mi Wind“ zu hören geben. In den restlichen Liedern spielen natürlich die Themen Blumen und Natur eine große Rolle.

Nervös wird der musikalische Leiter wohl nicht sein. Er sei bei der letzten Probe dabei gewesen, wo der Chor und das Quartett ihr Können bewiesen hätten.

von Sonja Schumergruber